Der Wäschekorb

Der Wäschekorb

Eine Hausfrau mit 2 Kids und einem wunderbaren Ehemann, hat viel Wäsche zu waschen! Sie koordiniert und organisiert alle ausserschulischen und privaten Aktivitäten mit Herzblut und Liebe. Sie hält das Haus ordentlich und liest ihren Liebsten die Wünsche von den Augen ab.

So die Ausgangslage…

Die liebe Hausherrin legt wieder mal Unmengen an Wäsche zusammen und verteilt die wohlduftende Bekleidung jeweils für jeden Bewohner in die dafür vorgesehenen Wäschekörbe. Unerwarteterweise kommt Ihr Mann früher nach Hause. Er hat noch einen wichtigen Termin am Abend und so wurde das Abendessen kurzerhand vorverlegt. So kam es, dass nicht alle Wäschekörbe zu den jeweiligen Kleiderschränken gelangt sind. Der Wäschekorb des Hausherrn blieb im unteren Stock stehen. Da der liebe Hausherr sich noch duschen will, stellte die Hausherrin den Wäschekorb, mit der Erwartungshaltung, dass Ihr Liebster den wohlüberlegt platzierten Korb wenigstens in das obere Stockwerk hochtragen würde, auf die Treppe.

Die Familie isst gemeinsam, Papa geht duschen und kommt runter verabschiedet sich und merkt das er oben noch etwas vergessen hat und geht dann seinem Termin nach.

Die Mama räumt den Tisch ab und putzt die Küche, während die Kids in ihre Zimmer gehen. Als die Mama dann in den Flur tritt und feststellt, dass dieser Wäschekorb immer noch auf der Treppe steht, wird sie sauer. Sie fühlt sich nicht wertschätzt! Gedanken und Emotionen überschlagen sich. «Darf das denn wahr sein! Eindeutiger kann ich doch nicht werden! Alle 3 sind mühsam über den Korb geklettert und keiner kam auf die Idee diesen Korb hoch zu tragen! Jetzt reichst! Ich trage diesen Korb bestimmt nicht hoch!»

Es vergehen ein paar Tage, es brodelt immer weiter in Ihr. Und dann kam was kommen musste! Als der Hausherr nach einem stressigen, nervenaufreibenden Tag nach Hause kommt, sieht er dieses unsinnig platzierte Objekt und bekundet dies lautstark und gibt diesem Teil einen Tritt. Die Hausherrin, die seit Tagen lauert und das Ganze mit ihren Freundinnen, Mutter und anderen Leidensgenossinnen geteilt hat, explodiert.

Ja, Kommunikation ist oft nicht leicht.

Warum erzähle ich euch diese Geschichte?

Hier geht es mir nicht darum, wer recht oder unrecht hat. Es geht nicht darum, dass Männer alles Faule undankbare Pachas sind oder Frau tratschende überempfindliche Mimöschen.

Fakt ist, wir unterscheiden uns nicht nur durch körperliche Attribute, sondern auch unsere Gehirne funktionieren nicht gleich. Männer denken in Kästchen. Da gibt es Kästchen für Familie, Arbeit, Sport, Sex usw. Sie besitzen sogar ein Nix-Kästchen. Ja, wirklich. Dies ist evolutionär so gewollt, denn wenn die Männer früher tagelang im Busch dem Wild auflauern mussten, konnten sie das nur mit diesem Nix-Kästchen. Männer sind Aufgrund dieses Aufbaus fokussierter auf ihre Aufgaben. Sie lassen sich kaum von einem vorbeifliegenden Schmetterling ablenken.

Bei Frauen ist alles mit Allem verbunden. Der Korb mit der Person, mit den Hobby, Essen, mit den Freunden des 1. Geborenen und deren Cousins, Geburtstagsparties usw. Wenn eine Frau im Busch auf der Lauer liegt und ein Schmetterling fliegt vorbei, reagiert das weibliche Gehirn für 45 Min. damit, Verbindungen zu prüfen, zu jedem Ereignis, Person, Ort usw. Frauen haben ein ausgeprägteren Rundumblick und können besser abwägen, wo es zu Konflikten kommen könnte.

Tipp für Ihn:

Versuche präsenter zu sein. Deine Frau stellt den Korb bestimmt nicht aus Spass auf die Treppe. Und wenn Du nicht sicher bist, dann frage Deine Liebste einfach.

Tipp für Sie:

Sprich Klartext. «Lieber Mann, bitte trage doch den Wäschekorb gleich hoch, wenn Du duschen gehst. Danke». Öffne zuerst das «Zuhören-Kästchen» und Dein Leben wird definitiv konfliktbefreiter.

 

 


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